JU informiert sich bei Alsfelder Stadtwerken
Nach der Rechenanlage und dem Sandfang gelangt das von Grobstoffen und Sand gereinigte Abwasser in den Teil der Kläranlage, wo die im Wasser gelösten Inhaltsstoffe durch Bakterien abgebaut werden. Die sich dabei vermehrenden überschüssigen Bakterien werden im Faulturm in ein feucht erdiges Substrat (Klärschlamm) umgewandelt. Dabei entsteht Methangas als Abfallprodukt, welches in einem Blockheizkraftwerk verbrannt und daraus Strom gewonnen wird. Seit einigen Jahren erfolgt die Zugabe von tierischen und pflanzliche Abfallfetten, wodurch sich die Gasproduktion um bis zu 400% steigern lässt. Zudem sei Merle mit seiner Mannschaft „hinter her“ den Energieverbrauch der Anlage zu senken. So wurde der Verbrauch von 726 tausend kWh im Jahr 2006 im vergangenen Jahr auf 535 tausend kWh gesenkt. Das BHKW erzeugt mittlerweile über 55 % der benötigten Energie, wobei bis zu 65% angestrebt werden.
Bild 2: Dipl. Ing. (FH) Rainer Merle zeigt und erklärt Frank Jungk eine Rissschablone am Regenüberlaufbecken „An der Au“.
Anschließend stellte Merle das zur Sanierung anstehende fast 45 Jahre alte Regenüberlaufbecken „An der Au“ vor, mit einem Speichervolumen von 1.900m³. Aufgrund von Alterung und damaligen Baumängeln (zu geringe Betondeckung) sind Risse entstanden, die das Becken gefährden. Daher soll mit einer „Becken-in-Becken“-Konstruktion saniert werden. Mit rund 705.000 Euro Kosten sei dies noch die günstigste Version zur Sanierung des Beckens.
„Unsere Aufgabe ist es, möglichst kostengünstig und effizient zu arbeiten“, so Rainer Merle. „Schließlich tragen die Kosten alle Alsfelder Bürger durch ihre Abwassergebühren.“