Zielführender Dialog mit der Landwirtschaft gefordert
Der Vogelsberg ist mit 46 Prozent landwirtschaftlich genutzter Fläche und ca. 1100 landwirtschaftlichen Betrieben eine ausgeprägte Agrarregion, daher sei es für ihn wichtig, mit der Landwirtschaft ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, vor welchen Herausforderungen aber auch Chancen die Landwirte künftig stünden.
Volker Lein, machte in dem gut zweistündigen Gespräch deutlich, dass es nicht nur die niedrigen Erzeugerpreise seien, die den Landwirten im Vogelsberg Probleme berieten und die seit dem Jahr 2000 zusammen mit vielen anderen Widrigkeiten zur Halbierung der Betriebe geführt haben. Neubau- und Industriegebiete, Wind- und Solarparks sowie Straßenbauprojekte verzehren landwirtschaftliche Flächen, strenge Vorschriften beim Pflanzenschutz, dem Baurecht oder zur Tierhaltung seien oft nur mit erheblichen finanziellen Mitteln zu erfüllen und die Wirtschaftlichkeit vieler Betriebe stünde somit auf der Kippe, machte Volker Lein deutlich.
Hinzu komme, dass sich teilweise unsachlich mit Themen wie dem Glyphosateinsatz, der Nitratbelastung im Trinkwasser oder dem Bereich der Jagdausübung auseinandergesetzt würde und somit ein falsches Bild der Landwirtschaft entstünde. Dabei ginge oftmals unter, daß sich Landwirte sehr nachhaltig für die Erzeugung gesunder Lebensmittel, das Tierwohl und den Pflanzenschutz einsetzten. Gerade hier machte der Kreisbauernverbandsvorsitzende deutlich, welche Erwartungen er an die Politik und den künftigen Abgeordneten des Wahlkreises habe. Dieser, so Lein, müsse sich deutlich hinter die Landwirtschaft stellen und den Betrieben und Beschäftigten im Vogelsberg den Rücken stärken. Schließlich seien sie es, die nicht unerheblich mit Viehhaltung und Grünlandbewirtschaftung zum Erhalt der Vogelsberger Kulturlandschaft beitragen und die Bevölkerung mit guten, konventionell und biologisch erzeugten Lebensmitteln versorgen.
Am Beispiel der Fauna-und-Flora-Habitate (FFH-Gebiete) und den Vogelschutzgebieten, zeigte Volker Lein auf, daß mit einer einzigen Richtlinie teilweise große Widersprüche geschaffen würden und viel Unsicherheit entstünde. So sollen Grünflächen extensiv bewirtschaftet und nur zweimal gemäht werden, um Bodenbrüter zu schützen. Gleichzeitig soll der gefährdete Rotmilan geschützt werden, dem erst durch gemähte Wiesen genügend Möglichkeit zur Jagd und zur Futteraufnahme geboten werde. Ein für den Landwirt nicht aufzulösender Widerspruch.
Alexander Heinz, der lange Zeit im ländlichen Reitsport aktiv war und dem so Landwirtschaft nicht völlig fremd ist, versicherte im Falle seiner erfolgreichen Kandidatur im engen Dialog mit den Vogelsberger Landwirten zu bleiben und als Vertreter des Wahlkreises auch deren berechtigte Anliegen in Wiesbaden vorzutragen.